Hartz IV, Leiharbeit, Obdachlosigkeit, einen Mindestlohn, der tatsächlich nur ein Armutslohn darstellt und Altersarmut, weil die Rente nicht ausreicht. Dann wären da noch die ständig steigenden Mieten und Energiekosten. All das ist förderlich für das Armutsrisiko in Deutschland. Allerdings gibt es dagegen so gut wie keine Proteste auf den Straßen unserer Republik.
Warum nicht?
Kann es sein, dass die Deutschen sich mit der Armut abgefunden haben, frei nach dem Motto, was sollen wir dagegen machen.
Die Antwort lautet:
Dagegen kann man schon etwas machen. Wenn man sich in Gruppen organisiert und auf die Straße geht um gegen diese unsoziale Politik, die in Deutschland von der amtierenden Bundesregierung gemacht wird, protestiert. In anderen Ländern machen es die Bürger doch auch. Nur in Deutschland nicht.
Vermutung:
Anscheinend ist es wichtiger, den ganzen schönen Tag auf dem Sofa zu kleben und das uninteressante Programm in der Flimmerkiste zu glotzen.
Frage oder Feststellung:
Sind die Deutschen ihr Leid selber schuld?!
(Michael Mahler)
Eine Pressemitteilung der AWO Bundesverband e.V. dazu
Fast jede sechste Person war 2013 in Deutschland armutsgefährdet.
„Das sind definitiv zu viele Menschen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler und fordert: „Es muss mehr in den Sozialstaat investiert werden.“ So müssten zum Beispiel die Bildungs- und Betreuungsangebote verbessert werden, denn gerade Menschen mit niedrigem Bildungsstandard sind gravierend von Armut gefährdet. Zudem wäre eine Neuermittlung der Regelbedarfe im SGB II dringend notwendig ist, denn fast 70 Prozent der Armutsgefährdeten sind arbeitslos. „Es müssen endlich die richtigen Schritte unternommen und der Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung ernst genommen werden“, appelliert Stadler.
Der Anteil der Personen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung (979 €/Monat) verfügen, ist im Vergleich zum Jahr 2012 gleich geblieben. Dies bestätigen die Ergebnisse der Studie „Leben in Europa“ des Statistischen Bundesamtes in Europa. „Zentral wird sein, den Menschen zu ermöglichen aus der Armutsfalle zu gelangen, denn momentan gilt: wer einmal arm ist, bleibt arm“, sagt der Bundesvorsitzende. Diese Problematik gilt es in einem solidarischen Sozialstaat aufzulösen, für den die AWO vehement einsteht.
Besonders betroffen bleiben laut der Studie weiterhin Frauen und Alleinerziehende: Frauen im Allgemeinen (17,7 Prozent), aber insbesondere Alleinerziehende. Über zwei Drittel der Menschen aus Alleinerziehenden Haushalten sind armutsgefährdet (35,2 Prozent), von denen wiederum der größte Teil ebenso Frauen sind. Weiterhin wird deutlich, dass Kinder immer noch ein erhöhtes Armutsrisiko bedeuten.
Quelle Pressemitteilung:
http://www.awo.org/aktuelles-und-presse/presse/einzelansicht/?tx_ttnews[tt_news]=857
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Bildquelle: http://www.awo.org