Geringqualifizierte, Hartz-IV-Empfänger und Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, profitieren vom Anstieg der Beschäftigung nicht.
Menschen im Hartz-IV-Bezug mit geringer Qualifikation, aber auch Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung profitieren nicht vom Anstieg der Beschäftigung in Deutschland. Unserer Meinung nach müssen mehr finanzielle Mittel in den Jobcentern für Weiterbildungen und Umschulungen freigegeben werden. Ganz besonders müssen mehr Mittel für junge Leute ohne Schulabschluss in den Jobcentern bereitgestellt werden.
Stattdessen setzen die Jobcenter auf schnelle Vermittlung, was allerdings nicht nachhaltig sein kann.
Die meisten betroffenen Menschen, egal wie alt sie sind, werden von den Jobcentern schnellstmöglich in den Niedriglohnsektor „Leiharbeit“ vermittelt. Vom Mindestlohn (8,50 Euro) der aus unserer Sicht ein Armutslohn darstellt, sind Auszubildende, Praktikanten, Rentner, Erntehelfer, Zeitungsausträger und Hartz-IV-Bezieher in den ersten 6 Monaten ausgeschlossen.
Somit festigt die schwarz/rote Bundesregierung die stetig wachsende Armut in Deutschland.
Um der wachsenden Armut im Lande entkommen zu können, muss die Bundesregierung mehr finanzielle Mittel gerade für bedürftige Menschen freigeben. Die Jobcenter müssen angewiesen werden dass genau solche Mittel, so umgesetzt werden, das Langzeitarbeitslose eine zukunftsweisende reale Chance auf dem Ersten Arbeitsmarkt bekommen.
(Michael Mahler)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) schreibt dazu in seiner Pressemitteilung vom 30.09.2014 folgendes:
DGB: Pressemitteilung vom 30.09.2014
Arbeitsmarkt: Keine Verbesserung für Geringqualifizierte
Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin:
„Obwohl die Erwerbstätigkeit steigt, bleibt die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Arbeitslose, vor allem Geringqualifizierte, können vom Anstieg der Beschäftigung nicht profitieren. Der Rückgang im September ist vor allem jahreszeitlich bedingt.
Die Arbeitslosenquote von Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung ist rund vier Mal so hoch wie bei Personen mit Berufsausbildung. Sowohl im Versicherungs- als auch im Hartz IV-System müssen die finanziellen Anreize für Weiterbildungsteilnehmer verstärkt werden. Allein auf schnelle Vermittlung zu setzen, ist nicht nachhaltig.
Vor allem muss es gelingen, bildungsbenachteiligte junge Menschen zu qualifizieren, um so den Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit und Entmutigung zu durchbrechen. Dazu müssen die ausbildungsbegleitenden Hilfen für Jugendliche erweitert und zusätzlich die assistierte Ausbildung – auch für Betriebe – gesetzlich gefördert werden. Dies dient vor allem dem Ziel, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Wenn die Zahl der Ausbildungsabbrüche halbiert werden könnte, stünden dem Arbeitsmarkt 75000 Fachkräfte mehr zur Verfügung.
Zugleich sollte in Regionen mit besonders schlechter Ausbildungssituation das Angebot an außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen durch ein Bund-Länder-Programm ausgeweitet werden, wie dies der BA-Verwaltungsrat fordert. Die von DGB und BDA angestoßene Initiative ‚Betriebliche Ausbildung hat Vorfahrt‘ sollte jetzt endlich von der Politik aufgegriffen werden.“
Quelle: DGB-Bundesvorstand - Pressestelle